Heute hat die SPD in Heinsberg ihre Kandidatin für das Bürgermeisteramt aufgestellt.
Ein Traumergebnis, das zeigt, dass der SPD Ortsverein wieder geeint ist.
Bei 39 Anwesenden konnte Brigitte Skottke 35 Stimmen auf sich vereinen.
Skottke dankte für das Vertrauen und kündigte für das nächste Frühjahr die Vorstellung eines kommunalpolitischen Wahlprogramms an. Mehr Bürgernähe sowie verstärktes Engagement für ein kinder- und familienfreundlicheres Heinsberg sollen im Mittelpunkt stehen.
Um berufstätigen Frauen und Alleinerziehenden entgegenzukommen oder ihnen den Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen, sollen die Ganztagsbetreuungsangebote für Kinder ausgebaut werden. Der Betreuung und Bildung bereits im Vorschulalter solle größerer Stellenwert eingeräumt werden. Insgesamt müsse auf die veränderten Gegebenheiten in der Berufswelt und im Familienleben auch auf kommunaler Ebene reagiert und Antworten gegeben werden.
«Mehr Frauenpower im Rathaus!» könnte einer ihrer Wahlslogans lauten, die im nächsten Frühjahr mit den konkreten Zielsetzungen vorgestellt werden. Bereits bei den vorausgegangen Vorstellungen in den SPD-Distrikten betonte Skottke, dass sie mit ihrer Kandidatur auch allen, die in für die SPD schwierigen Zeiten für den Stadtrat und den Kreistag kandidieren, «Mut machen» will.
Die 49-jährige Zahntechnikerin ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Der SPD gehört sie seit 25 Jahren an. Vor 14 Jahren übernahm sie den Ortsvereinsvorsitz, dem Heinsberger Stadtrat gehört sie seit 1989 an.
Neben ihrem politischen Engagement ist Brigitte Skottke auch als langjähriger Aktivposten im Horster Karneval und in der dortigen Schützenbruderschaft bekannt. In der Partei- und Ratsarbeit wird ihre ausgleichende und sachliche Arbeit geschätzt, wovon der Ortsverein in parteiintern turbulenten Zeiten profitierte und zusammenwuchs.
Von Kritik am Amtsinhaber Bürgermeister Josef Offergeld war während der Mitgliederversammlung in der Begegnungsstätte noch nichts zu hören. So deutet sich schon jetzt ein sachlich-fairer Wahlkampf an, währenddessen die Heinsberger SPD natürlich auch auf ganz persönliche Vertrauenspunkte und den «Frauenbonus» setzen wird.
Kritik von Brigitte Skottke gab es hingegen für das «zu kostenintensive Bürger-Service-Center des Kreises», das von Bürgermeister Josef Offergeld einst gar als «sinnloses Projekt» bezeichnet wurde. Gleichzeitig fordert Skottke jedoch ein bürgerfreundlicheres und unbürokratischeres Erledigen von Verwaltungsangelegenheiten im Heinsberger Rathaus. Dies könne durchaus mit neuen, kreativen Ideen und ohne kostenträchtige Baumaßnahmen verwirklicht werden.
Die anwesenden Distriktvorsitzenden sowie die Vorstands- und Ratsmitglieder sicherten ihrer frisch gekürten Bürgermeisterkandidatin natürlich ihre solidarische Unterstützung zu, und Ulla Meurer vom Distrikt Heinsberg appellierte offensiv: «Zeigt den Schwarzen die rote Karte!»
(athe, aus Aachener Nachrichten online vom 9.12.2003)