Wir brauchen einen sozialen Neustart

Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen hängen zu stark vom sozialen Status der Eltern ab. Corona hat das einmal mehr gezeigt. Wir brauchen einen sozialen Neustart. Unser Ansatz: kostenfreie Bildung – von der Kita bis zum Master und Meister.

 

THEMA FAMILIE & KINDER

Starke Familien – starke Kinder

Familien sind der Kern für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Hier wird Solidarität gelebt, hier werden die entscheidenden Weichen für Bildung und Erziehung gestellt. Familie ist längst gelebte Vielfalt, wo vielerorts noch um mehr Diversität gerungen wird. Ob verheiratete oder unverheiratete Paare, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Paare, Patchwork-, Mehrkinder- und Mehrgenerationenfamilien – Familie ist da, wo Kinder leben und wo Menschen für- und miteinander Verant­wortung übernehmen.

Unsere zentralen Forderungen im Überblick

  • Die Kita muss vollständig gebührenfrei werden.
  • Die sogenannten Kindpauschalen müssen durch eine feste Sockelfinanzierung ersetzt werden, damit Kitas besser und langfristiger planen und arbeiten können.
  • Alleinerziehende Eltern müssen deutlich entlastet werden, zum Beispiel durch Gutscheine für haushaltsnahe Dienstleistungen.
  • Wir brauchen außerdem endlich eine Kindergrundsicherung, die das Wohl und die tatsächlichen Bedarfe von Kindern in den Mittelpunkt stellt.

Nur wo Menschen selbstbestimmt und in finanzieller Sicherheit leben können, können sie wirklich füreinander da sein und Kindern einen guten Start in die Zukunft ermöglichen. Deshalb sind die Voraussetzungen, die wir für Familien schaffen, entscheidend für die soziale Gerechtigkeit in unserem Land.

Die Realität zeigt: Vielfältige Herausforderungen und Schwierigkeiten setzen Familien heute stark zu. Einer alleinerziehenden Mutter auf dem Land brennen andere Themen unter den Nägeln als einem Paar mit drei Kindern in Köln. Doch egal, ob es um flexiblere Öffnungszeiten von Kindergärten, bessere und sichere Verkehrsanbindungen oder um die Bezahlbarkeit einer angemessen großen Wohnung geht – bei Themen, die Familien elementar betreffen und belasten, darf es kein Entweder-oder und kein Vertrösten in eine vage Zukunft geben. Familien leben um Hier und Jetzt. Deshalb muss Politik dafür sorgen, dass sie hier und jetzt bestmögliche Bedingungen vorfinden.

Eine verlässliche und gute Kinderbetreuung ist das A und O

Frühkindliche Bildung ist das A und O für eine gute Entwicklung des Kindes. Darüber bestehen keine Zweifel. Die Aufgabe der Politik ist es, dafür zu sorgen, dass Mütter und Väter mit Ablauf der Elternzeit ihr Kind in einer Kita – viele sagen immer noch Kindergarten dazu – sicher und gut betreut wissen. Ein Platz in der Wunschkita im eigenen Quartier ist allerdings für Eltern meist ein Grund zum Feiern. Deshalb müssen dafür die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden.

Manche Städte helfen mit einem „Kitanavigator“ bei der Suche, doch viel zu häufig ist man bei seiner Tournee durch die Institutionen auf sich allein gestellt.

Wie man einen Betreuungsplatz findet, wie teuer er ist und wie weit die zumutbare Distanz zwischen Wohnung und Kindergarten definiert wird, ist in NRW leider nicht einheitlich geregelt. Während in manchen Kommunen keine Gebühren erhoben werden, zahlen Eltern an anderen Ort mehrere tausend Euro im Jahr. Dieser Flickenteppich ist zutiefst unsozial.

„Die Unser oberstes Ziel ist und bleibt: Die Elterngebühren müssen weg, ein Kindergartenplatz muss kostenlos für alle verfügbar sein – nur das ist sozial gerecht! Leider fehlt der schwarz-gelben Landesregierung dafür der Wille.“

Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW

Antwort auf die Große Anfrage zu Kita-Gebühren

  • Antwort auf die Große Anfrage „Kita- und OGS-Gebühren sowie weitere finanzielle Belastungen der Familien in NRW “ Drucksache 17/3201