Die Landesregierung hat erklärt, dass das kostenlose Schnelltestsystem für in den Niederlanden oder Belgien lebende Menschen nicht zur Verfügung steht. Das hat zur Folge, dass Menschen, die in Deutschland arbeiten, in Deutschland krankenversichert sind, zur Schule gehen oder studieren einzig auf Grundlage des Kriteriums des Wohnorts für den Schnelltest selbst aufkommen müssen.
Gemeinsam mit Stefan Kämmerling und Karl Schultheis habe ich mich deshalb heute in einem Brief an den Ministerpräsidenten Armin #Laschet gewandt.
Insbesondere die Grenzregionen leben von einem ständigen Austausch und freien Grenzen, die über Jahre hinweg zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind. Studierende, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Familien – für sie alle ist das ständige Überqueren von Landesgrenzen nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern auch eine Notwendigkeit geworden. Längst wird in den Grenzregionen – vor allem der Euregio Maas-Rhein – Europa gelebt. Und doch führt die Pandemie dem europäischen Gedanken jetzt den Spiegel vor Augen.
Dass die Landesregierung nun verkündet hat, kostenlose Corona-Schnelltests seien für in den Niederlanden oder Belgien lebende Menschen nicht mehr kostenfrei durchzuführen, können wir nicht nachvollziehen und akzeptieren. Das Vorgehen entspricht in keiner Weise der Lebensrealität der Menschen in der Grenzregion und auch nicht einer ernst gemeinten Pandemiebekämpfung.
Wir appellieren ausdrücklich an den Aachener Landtagsabgeordneten und Ministerpräsidenten Armin Laschet, schnellstens dafür zu sorgen, dass kostenlose Schnelltests auch für die Menschen zur Verfügung stehen, die im benachbarten Ausland leben, aber entweder deutsche Staatsbürger sind, in Deutschland krankenversichert sind, in Deutschland einer Tätigkeit nachgehen oder in Deutschland studieren und zur Schule gehen und folglich auf den Test angewiesen sind.